Montag, 8. Oktober 2012

Spontaneität zahlt sich aus!


Wie Ihr bereits wisst, verlor ich am Tag meiner Ankunft einen Großteil meiner Sachen und musste so zunächst einmal eine Woche frieren, da ich keinen einzigen dicken Pulli mehr hatte. Philippa, eine ehemalige Freiwillige, die sich nun für das Projekt engagiert und mit uns auch durch die Communidades gefahren ist, packte ihre Sachen, um nach Otavalo zu fahren, wo es den vermutlich größten Kleidermarkt in Ecuador gibt. Ich sagte so daher, dass ich auch gerne nach Otavalo fahren würde, um mir neue Klamotten zu kaufen. Sie sagte, ich könne gerne mitfahren, und so machte ich mich unverhofft spontan, mitten in der Nacht, am Freitag den 31.08 mit Philippa auf nach Otavalo, wo noch circa 15 andere Volontäre stationiert sind.
Die Busfahrten überstand ich, dank Imodium, recht gut, sodass wir samstags morgens um fünf Uhr in Otavalo ankamen. Wir schlendern im Dunkeln durch die leeren Straßen, bis wir uns langsam und sicher dem Stadtkern näherten. Ein beeindruckendes Bild bot sich uns. Ein Bild, dass eine Stadt zeigt, wie sie langsam aufwacht, ein Bild von unzähligen Helfern, die die Marktstände aufbauen. Wir setzten uns an einen kleinen Essensstand und tranken warmen Milchreis – ein Moment für die Ewigkeit!
Später weckten wir die anderen Volontäre in ihrer Wohnung, die ganz schön verdutzt aus der Wäsche guckten – morgens um sechs Uhr!
Nachdem wir alle mehr oder weniger aufgewacht waren, ging es endlich zum Markt. Ich kaufte mir eine Jacke aus Alpakawolle und eine aus Lamawolle; Ja, Lama und Alpakas sind nicht dieselben Tiere, doch wo der Unterschied liegt, weiß ich selber noch nicht so genau ;)
Nach einem kurzen Mittagssnack ging es dann auch schon wieder gegen zwei Uhr zurück nach Riobamba, denn schließlich erwartete uns dort eine große Willkommensfeier, organisiert von meiner Gastmama aus Llallanag und Koordinatorin „Patty“!
Nach sieben Stunden Fahrt nach Otavalo, sieben Stunden Aufenthalt dort, und sieben Stunden Rückfahrt nach Riobamba erwarteten uns circa 20 Familienmitglieder von Patty in einem kleinen Wohnzimmer, irgendwo am Stadtrand. Es wird gegessen, getanzt, gequatscht, gesungen und Gitarre gespielt. Irgendein Musik-Gen scheint in dieser Familie besonders dominant zu sein, selten habe ich Laien so schön singen und Musik machen gehört – Gänsehaut! Wenn Ecuadorianer eines wissen, dann ist es dieses, wie man feiert!

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