In Cayambe, circa anderthalb Stunden nördlich von Quito, erwartete uns also das Einführungsseminar. Unser Hostal „Mitad Del Mundo“ (durch Cayambe verläuft ziemlich genau der Äquator, daher der Name) glich eher einem Zoo, als einer Schlafgelegenheit: Jeden Morgen und Abend machten sich circa 25 Kanarienvögel und einige Hunde der Umgebung lautstark bemerkbar, sodass schlafen nur tief in der Nacht möglich war – sofern nicht einige besoffene andere Hostalgäste meinten, nachts um zwei Betten und Schränke durch den Flur schieben zu müssen – aber ich will mich ja nicht beschweren, immerhin war es sauber und nett eingerichtet, wobei das Frühstück, mich zumindest, nicht überzeugte.
Zu Cayambe an sich lässt sich nicht viel sagen, eine typische ecuadorianische Kleinstadt der „Sierra“ (Berggebiet), umgeben von riesigen Vulkanen und einer spektakulären Landschaft, wobei der Stadtkern selber nicht zu glänzen weiß. Trotzdem boten sich zwei Lichtblicke, wenn auch kulinarischer Art: Das war erstens ein Oreo-Eis und zweitens das großartige Restaurant „Café Aroma“, geführt von einem Österreicher. Hier bekamen wir einmal nicht nur Reis mit Hühnchen, sondern Salat, echte Fleischstücke oder andere europäische Sachen – das entspricht zwar nicht ganz der Idee eines Auslandsaufenthaltes, aber es tat einfach nur gut!
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Strassenbild in Cayambe |
Das Seminar an sich bot nicht viel Neues an nüchternen Informationen, sondern diente eher noch einmal der Einstimmung auf dieses, doch immer noch, fremde Land. Dazu gehörten zum Beispiel ein toller Nachmittag auf der Finka unserer Seminarleiterin...
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Auf dem Weg zur Finka - tasächlich haben alle draufgepasst! |
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Privater "Teich" |
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Und immer grüssen die Berge! |
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Harte Arbeit auf der Finka |
... oder ein interessanter Ausflug zu einer religiösen Kultstätte aus der Vor-Inka Zeit, inklusive meines ersten Zusammentreffens mit Lamas – echt lustige Tiere!
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Bushhunters - Auf, zu den Lamas! |
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Im Hintergrund: Quito |
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Ein Schönling |
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Man beachte: Zwei verschiedene Augenfarben! |
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Behind the scenes. |
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Ja, zeitweilig lag ich unter dem Lama... |
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Da staune ich nicht schlecht! |
Zu Ende des Seminars gingen wir alle zusammen reiten, für 15 Dollar wurden wir durch die Berge um Cayambe geführt und bekamen sogar eine Führung in den Urwald zu einem kleinen Wasserfall, während sich die Pferde erholen konnten. Dabei bewährte es sich doch das ein oder andere Mal, dass ich bereits reiten konnte, zum Beispiel, als mein Pferd spontan in den Jagd-Galopp wechseln wollte! Sowieso war mein Pferd weniger auf meine Kommandos, sondern vielmehr auf Hannahs Pferd konzentriert, denn die beiden waren verliebt und durften sich nicht aus den Augen verlieren, ansonsten gab es Stress und die Lücke musste so schnell wie möglich geschlossen werden, notfalls auch im eben erwähnten Jagd-Galopp. Außerdem konnte es einfach nicht genug fressen – da haben sich ja zwei gefunden…
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Pferde in love! |
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Der zweite von links bin ich |
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Unfall |
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Zu Ross |
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Ein Kind der Familie, der die Pferde gehören |
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Urwald |
Zwei Tage nach diesem grandiosen Ausritt erwischte es mich heftig: Marlene, eine andere Volontärin, und ich wurden ganz schön übel krank, sodass die geplante Reise nach Riobamba spontan verschoben werden musste. Nach anderthalb Tagen war aber alles wieder gut.
Notiz an mich: Nicht mehr in irgendwelchen Hinterhöfen essen gehen!
Wo ist mein Hut? Und mein Pulli? Wo ist der schwarze Seesack?
Nachdem ich die achtstündige Busreise nach Riobamba gut überstanden hatte, fehlte nach der Ankunft in unserer WG Wohnung plötzlich der schwarze Sack, indem sich ungefähr 1/3 meiner Sachen befand. Rekonstruktionen besagen, dass wir den Sack schön brav über hunderte Kilometer mitgeschleppt hatten und nun in Riobamba, im Taxi zur WG, vergessen haben – das muss uns erst einmal einer nachmachen!
Nein wirklich, das hat mich die ersten Tage richtig fertig gemacht, da ich nun tatsächlich all meine Pullis und warmen Sachen verloren habe - Und ich fror sehr in den darauffolgenden Tagen! Kein Versuch half, meine Sachen wiederzufinden, noch nicht einmal die Polizeichefin der Provinz „Chimborazo“ konnte meine Sachen zurückholen. Dann muss ich mich wohl damit abfinden, zumindest habe ich ja noch mehr als die Hälfte ;)
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